1. Juni 2021, Blogbeitrag Queerdar#1 für den Christopher Street Day Berlin e.V.
“Wir alle brauchen jemanden, der auf uns aufpasst!”, sagte Frau Prof. Isabella Heuser-Collier, Direktorin der Psychiatrie am Charité Campus Benjamin Franklin einmal in einem Interview zu mir. Doch das mit dem aufeinander Aufpassen war und ist während der Pandemie bekanntlich schwierig.
Obwohl das COVID-19 Virus nicht diskriminiert, ist klar, dass es besonders marginalisierte Gemeinschaften hart trifft. Auch die LGBTIQ* Community. Bars, Clubs, Kinos – Treffpunkte aller Art, an denen man sich sicher fühlen, geoutet und spontan sein kann, waren oder sind geschlossen. Doch gerade das Gefühl von Verbundenheit, Nähe, Intimität, Selbstvergewisserung und Bestätigung lässt uns in Krisenzeiten Kraft schöpfen und füttert unsere Resilienz, unsere psychische Widerstandskraft. Präventionsmaßnahmen, wie social distancing und der Wegfall von Schutzräumen hatten und haben negative Auswirkungen – auch auf unsere mentale Gesundheit.
Queere Menschen haben im Vergleich zur heterosexuellen Gesamtbevölkerung sowieso häufiger mit Depressionen, Burn-out, Angststörungen, Suchterkrankungen, Suizidgedanken oder selbstschädigendem Verhalten als Auswirkung von heteronormativ motivierter Diskriminierung zu tun. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Als Grund werden Diskriminierungserfahrungen und sogenannter Minderheitenstress genannt. Und das auch ohne Pandemie.
Lockdown und Co. haben schädliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der LGBTIQ*-Community:
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